Fundament
Fundament
Fundament, Bodenplatte und untere Abdichtung
Wintergarten Fundament, Bodenplatte und Abdichtung müssen die gleichen Anforderungen erfüllen, wie bei jedem anderen Anbau:
- Lasten aufnehmen
- Sperre gegen aufsteigende Feuchte
- Niederschlags– und Tauwasser von Gebäudeuntergrund fernhalten (Frostaufbrüche vermeiden)
- Wärmedämmung
Für die Lastaufnahme und –Verteilung auf den Boden reicht meist eine eine stahl bewehrte Bodenplatte. Die Lasten des Wintergartens oder eines Terrassendaches sind gegenüber anderen Bauwerken gering. Diese Bodenplatten muss so ausgeführt werden, dass sie Wind-, Schnee– und Verkehrslasten aufnehmen können (Statiker einbeziehen!). Bei den Aluminium Tragwerken sind in der Regel die Fußpunkte biegesteif geplant, so dass diese auch die seitlichen Windlasten aufnehmen müssen, was an ihre Standsicherheit höhere Anforderungen stellt (Pfosten einbetoniert oder mit biegessteifen Fußplatten und Schwerlastdübeln). Die Bodenplatte ist mit einer Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit (z.B. Bitumen-Schweißbahn) zu versehen. Um zu vermeiden, dass Niederschlags– oder Tauwasser unter die Bodenplatte läuft und zu Frostaufbrüchen führt ist eine Frostschürze erforderlich. Wie diese zu gestalten ist hängt von den örtlichen Bedingungen ab (Unterkante Bodenplatte über OK Gelände, darunter oder gleich hoch), sowie von der Sickerfähigkeit des Bodens. Eine zuverlässige und für die Anbringung der Wärmedämmung einfache Lösung ist ein frostfrei gegründetes Streifenfundament. Gleichzeitig muss der Taupunkt aus den Randzonen des Wintergartens herausgehalten werden. Er muss außerhalb der Dampfsperre liegen. Dazu ist eine (Perimeter-) Dämmung der Bodenplatte in den Randbereichen einschließlich Frostschürze erforderlich.
Für einen Wohn-Wintergarten fordert die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) Für das Wintergarten Fundament (einschließlich Fußbodenaufbau) einen Höchstwert für den Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,3 W/m²K.
Mit dem Aufbau des Fundaments entscheidet man bereits darüber, ob der spätere Wintergarten als Wohn-Wintergarten genutzt werden kann. Zwei Dinge sind besonders zu beachten:
1. Das Fundament wird oft in Eigenleistung oder von einem anderen Betrieb als der Wintergarten ausgeführt. Wichtig sind hierbei besonders konkrete detaillierte Planung, eindeutige Dokumentation, klare Kommunikation der Beteiligten zu Ausführung und Verantwortlichkeiten und Kontrolle der Ausführung.
2. Oft soll der Wintergarten auf den vorhandenen Terrassenboden „gestellt“ werden. Dieser wird aber nur in den seltensten Fällen
- die nötige Wärmedämmung,
- eine thermische Trennung unter den Außenwänden des Wintergartens,
- eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und
- die erforderliche Tragfähigkeit
aufweisen.
Außerdem stört in der Regel das auf einer offenen Terrasse notwendige Gefälle im Wintergarten. Ein neues Fundament ist deshalb in der Regel unumgänglich.
Gründliche Planung des Wintergarten-Fundamentes ist auch noch aus einem anderen Grund wichtig. Eventuell einzubringende Versorgungsleitungen z.B. für die Heizkörper oder Raum für Unterflurheizkörper müssen gleich mit dem Wintergarten geplant werden. Eine Nachrüstung wäre nur unter großem Aufwand zu realisieren.